Trump dominiert die Medienberichterstattung insbesondere in nicht vertrauenswürdigen Medien

pressrelations veröffentlicht Studie zur Glaubwürdigkeit von Medien im US-Wahlkampf

Düsseldorf, 20. Oktober 2020

US-Präsident Trump liegt in aktuellen Umfragen deutlich hinter seinem Herausforderer Biden, die Berichterstattung aber dominiert er nach wie vor. Insbesondere in nicht vertrauenswürdigen Medien wird positiv über Trump berichtet, wie eine aktuelle Studie der pressrelations GmbH zur Glaubwürdigkeit von Medien im US-Wahlkampf zeigt. Basis der qualitativen Analyse bilden über 25.000 manuell kodierte US-amerikanische sowie deutsche, österreichische und Schweizer Online-Artikel und TV-Beiträge zur US-Wahl sowie über 3.000 von den Präsidentschaftskandidaten veröffentlichte Tweets.

Die Analyse zeigt, dass die Zuverlässigkeit einer Quelle in deutlichem Zusammenhang zur Tonalität ihrer Artikel steht: Je vertrauenswürdiger ein Online-Medium, desto neutraler die Berichterstattung über Präsidentschaftskandidat Joe Biden und desto negativer über Präsident Donald Trump. Je geringer die Glaubwürdigkeit einer Quelle, desto negativer der Tenor zu Biden und desto positiver zu Trump. Medien mit hoher Glaubwürdigkeit setzen sich dabei auch wesentlich intensiver und komplexer mit Falschmeldungen auseinander. Weniger vertrauenswürdige Medien hingegen berichten eher einseitig und vermeiden Fakten-Checks von Trumps Aussagen. Insgesamt wird in US-Medien deutlich negativer über Biden berichtet als es in DACH-Medien der Fall ist. Länderübergreifend ist die Berichterstattung in den als besonders vertrauenswürdig eingestuften Medien zu Biden neutral bis positiv, zu Trump überwiegend negativ.

Binnen eines Monats schrumpft Joe Bidens Anteil an Exklusivbeiträgen von 15 auf nur noch 9 Prozent. Somit verbucht Donald Trump aktuell doppelt so viele exklusive TV- und Online-Artikel und mehr als doppelt so viel Reichweite für sich wie sein Herausforderer. Anders auf den eigenen Twitter-Kanälen: Mit seinen Tweets erzielt Präsidentschaftskandidat Biden durchschnittlich 36 Prozent mehr Interaktionen als der amtierende Präsident – und das mit weniger als einem Achtel der Followerschaft seines Konkurrenten Trump.

In der vorliegenden Studie kommt der in das Kunden-Analyseportal NewsRadar® integrierte NewsGuard-Score zur Bewertung der Vertrauenswürdigkeit von Medien erstmals zum Einsatz. Die entsprechenden Quellen werden von ausgebildeten Journalistinnen und Journalisten entlang eines Kriterienrasters auf Glaubwürdigkeit und Transparenz geprüft und nach einem Punktesystem von 0 bis 100 bewertet. Warnhinweise nach dem Ampelprinzip bieten Analysten und Endkunden eine schnelle Orientierung bei der Einordnung von Medien in einer zunehmend komplexer gewordenen Medienwelt.

„Die Quellen-Klassifizierung von NewsGuard ermöglicht uns die Entwicklung neuer Analyse-Metriken, die den großen Herausforderungen unseres Desinformationszeitalters gerecht werden und Reputationsrisiken für unsere Kunden schnell erkennbar machen“, stellt pressrelations-Geschäftsführer Jens Schmitz fest. „Darüber hinaus ist es für uns als transatlantischer Medienbeobachter ganz besonders interessant, die Unterschiede zwischen der amerikanischen und europäischen Wahlkampf-Berichterstattung aufzuzeigen. Wir sind gespannt, welche Erkenntnisse sich in der angebrochenen heißen Phase des Wahlkampfes noch gewinnen lassen!“

Die analysierten Beiträge der US-Wahl-Studie dienen außerdem als weitere Datengrundlage, um das KI-System zur Identifizierung potenzieller Falschmeldungen zu trainieren, welches pressrelations in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE entwickelt. Die aktuelle Studie steht zum Download unter https://pressrelations.news/uswahl bereit. Ein weiterer und finaler Bericht über den gesamten Erhebungszeitraum vom 01. August bis 03. November 2020 wird nach der Wahl veröffentlicht.

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