In enger Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim hat pressrelations ein Influencer Management und -Research Tool entwickelt, das für den Deutschen Preis für Onlinekommunikation (DPOK) nominiert wurde. Lesen Sie hier im Interview mit Dr. Kristin Jakobs, Head of Respiratory Communications bei Boehringer Ingelheim, und Patricia Alves, Social Media Managerin bei Boehringer Ingelheim und Jurymitglied beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation 2016, welche Erfahrungen sie beim DPOK gemacht haben, welchen Stellenwert Influencer in der digitalen Unternehmenskommunikation haben und wie die Onlinekommunikation der Zukunft aussieht.
pressrelations Blog: Frau Alves, Sie waren Jurorin beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation. Der diesjährige Gewinner aus der Kategorie Influencer-Kommunikation ist Daimler mit der Instagram-Plattform-Strategie “Content Star”. Was waren aus Jury-Sicht die entscheidenden Erfolgsfaktoren des Gewinners?
Patricia Alves: Das Vertrauen, das der diesjährige Gewinner Daimler seiner Influencer Community entgegengebracht hat, war außergewöhnlich. Influencer durften im Namen von Daimler auf dem Unternehmens-Instagram-Account posten, der sich so in eine multimediale Community-Plattform verwandelte.
Was müssen Kandidaten mitbringen, um bei Ihnen punkten zu können?
Patricia Alves: Kreativität und eine gute Strategie sind für mich die wichtigsten Kriterien, wenn es darum geht, ein Projekt zu bewerten. Wenn die Strategie aufgeht und das gesteckte Ziel tatsächlich erreicht wird, dann haben Kandidaten bei mir gute Karten.
Welchen Rat geben Sie den Bewerbern für den Deutschen Preis für Onlinekommunikation 2017 mit auf den Weg?
Patricia Alves: Sich gut auf die Präsentation vorbereiten! Locker und dynamisch vor die Jury treten und versuchen, nicht zu nervös zu sein. Wir sind alle ganz nette Menschen und beißen nicht. Und noch ein Extra-Tipp für das Bewerbungsverfahren: Eine Zusammenfassung der Einreichung im Videoformat ist super hilfreich und erleichtert die Entscheidungsfindung für die Short List enorm.
Erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist nicht mehr ohne professionelle Onlinekommunikation vorstellbar. Frau Dr. Jakobs, worauf kommt es Ihrer Meinung nach in der digitalen Kommunikation heute an? Was hat sich im Vergleich zu früher geändert?
Dr. Kristin Jakobs: Ich denke, dass wir noch viel stärker auf die jeweilige Zielgruppe eingehen und Inhalte liefern müssen, die diese Zielgruppe auch wirklich interessiert. Das Business Modell bei den traditionellen Medien, insbesondere in dem für uns relevanten Fachbereich, ist immer noch ein anderes. Aber in den digitalen Medien, in der Onlinekommunikation, sucht sich die Zielgruppe die Themen aktiv aus.
Welche Kommunikationskanäle setzt Boehringer Ingelheim für seine Onlinekommunikation ein und warum gerade diese?
Dr. Kristin Jakobs: Wir nutzen verschiedene eigene Social Media Kanäle wie Twitter, YouTube, Facebook, Pinterest und Instagram und probieren immer wieder neue Formate aus – wir sind immer wieder neugierig, wie wir unsere Stakeholder besonders gut erreichen. Aber auch unsere Corporate Website ist ein wichtiges Kommunikationsinstrument geworden. Wir haben gerade einen Relaunch der Corporate Website durchgeführt und setzen verstärkt auf zielgruppengerechte Information, die auch noch ansprechend aufbereitet ist.
Fast 60 Prozent aller Unternehmen haben inzwischen ein eigenes Social Media Team. Dennoch schaffen es viele nicht, ein breites Publikum zu erreichen. Frau Alves, was ist das Besondere an der Social Media Strategie von Boehringer Ingelheim?
Patricia Alves: Für uns ist es wichtig, im Social Web menschlich zu sein und zu bleiben. Wir streben eine aktive Interaktion mit unserer Community an. Das darf niemals eine One-Way-Kommunikation sein, sondern beruht auf dem Austausch auf Augenhöhe untereinander.
Influencer Management ist gerade ein großes Thema. Ihr Tool für Influencer, das Sie in enger Zusammenarbeit mit pressrelations entwickelt haben, wurde in diesem Jahr für den Deutschen Preis für Onlinekommunikation in der Kategorie „Portale“ nominiert. Welchen Stellenwert haben Influencer in Ihrer Unternehmenskommunikation?
Dr. Kristin Jakobs: Der Kontakt zu und die Zusammenarbeit mit Meinungsmachern, neudeutsch „Influencern“, ist immer wichtig gewesen. Aber in Zeiten der verstärkten digitalen Kommunikation wird dies immer bedeutsamer, um über diese Multiplikatoren eine erhöhte Aufmerksamkeit und auch Glaubwürdigkeit bei vergrößerter Reichweite für relevante Themen zu erreichen.
Wie haben Sie die für Ihr Pharmaunternehmen wichtigen Influencer identifiziert? Inwiefern hilft Ihnen das Influencer Tool von pressrelations?
Dr. Kristin Jakobs: Das Influencer Tool ist gemeinsam so weiterentwickelt worden, dass es sehr individuell für unsere Bedürfnisse genutzt werden kann. Wir haben zum Beispiel die Möglichkeit schnell aus der großen Gruppe der Influencer die zu filtern, die sich mit bestimmten medizinischen Themen intensiver beschäftigen. Wir können Gruppen bilden und diese gezielt erreichen. Das hilft auch, Streuverluste zu vermeiden und ermöglicht eine gezieltere Ansprache.
Welche Zielgruppen können Sie über Ihre Influencer erreichen?
Dr. Kristin Jakobs: Eigentlich können wir alle relevanten Zielgruppen erreichen – Patienten und Angehörige, Patientengruppen, aber auch Healthcare Professionals (Ärzte, Apotheker) oder auch Ansprechpartner in Krankenkassen.
Frau Alves, Boehringer Ingelheim lädt Influencer zu sogenannten Tweet Chats ein. Was steckt dahinter?
Patricia Alves: Tweet Chats sind interaktive Chats auf Twitter, mit dem Ziel unsere Community mit Experten zusammenzubringen und ihnen so die Gelegenheit zu geben, gemeinsam über ein bestimmtes Thema oder Krankheitsbild zu diskutieren und sich auszutauschen. Wir haben das schon einige Male sehr erfolgreich durchgeführt und im Vorhinein mit dem Influencer Tool mögliche Experten gesucht.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends im Bereich der Onlinekommunikation? Welche Entwicklungen sind Ihrer Meinung nach eher Hype-Themen?
Patricia Alves: Virtual Reality ist gerade der große Hype. Man liest und hört sehr viel davon. Ich bin gespannt, inwiefern, sich diese neue Technik im Alltag und Beruf durchsetzen wird. Auch 360 Grad-Bilder sowie Live-Posts auf Facebook und Periscope sind gerade sehr im Kommen.
pressrelations Blog: Frau Dr. Jakobs, Frau Alves, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.