Unter dem Einfluss von KI und Digitalisierung und vor dem Hintergrund einer neuen Generation, die hoch politisiert ist und Informationen fast ausschließlich über soziale Plattformen konsumiert, verändern sich Mediennutzung und News-Produktion dramatisch – mit ebenso dramatischen Veränderungen für das Themen-Management der Kommunikationsverantwortlichen. Auf der in der vergangenen Woche stattgefundenen Abendveranstaltung bei unserem Kooperationspartner, der Handelsblatt Media Group, stellte pressrelations eine Methode vor, die das Themenmanagement verbessern und erleichtern soll: FirstSignals® ermöglicht die Früherkennung und Einordnung kommender großer Themenkomplexe nach definierten Relevanz-Kriterien. Seit einem Jahr unterstützt dieses Format auch die Redaktionen von Handelsblatt und WirtschaftsWoche.
Im Rahmen der Veranstaltung konnte ich Frank Dopheide, Sprecher der Geschäftsführung der Handelsblatt Media Group und Initiator der Abendveranstaltung, für ein kurzes Interview zur Zukunft des Themen-Managements gewinnen.
Herr Dopheide, was war der Anlass für dieses Event?
Wir wollen die Kommunikation unserer Kunden wirkungsvoller machen. Hierfür haben wir seit 12 Monaten einen Themenradar im Einsatz, der für uns entwickelt wurde und uns seither hilft, die Themenführerschaft sichtbar auszubauen. Dieses „Werkzeug“ wollen wir nun auch Kunden zugänglich machen.
Wie gelingt es der Handelsblatt Media Group, relevante Themen zu finden und zu setzen?
Um den Ansprüchen eines Leitmediums zu genügen, hat pressrelations für die Handelsblatt Media Group dieses professionelle Themenscreening entwickelt. Eine wunderbare Unterstützung der 350 “biologischen Spürnasen“ unserer Redaktion. Von uns definierte relevante (internationale) Medien und Plattformen werden systematisch gescreent und bewertet. Der Name ist Programm: FirstSignals® ist unser Radar für das Themenkapital der Zukunft.
Was ist aus Ihrer Sicht an FirstSignals® besonders hilfreich für die strategische Themenfrüherkennung?
Wir sehen bei FirstSignals® eine ganze Batterie von Vorteilen. Offensichtlich das Entdecken von neuen Themenfeldern über unseren eigenen Horizont hinaus – kontinuierlich und systematisch. Aber auch das Herausfiltern der internationalen Themenexperten und -treiber für die tiefere Einzelbetrachtung und möglicherweise den Einsatz auf unseren Plattformen. Danach die dramaturgische Bewertung des Themas – in welchen Stadium befindet es sich: Aufschwung, Peak oder Abschwung – um besser beurteilen zu können, ob wir uns vor, unter oder – wie es sein soll – auf der Welle befinden. Idealerweise im frühen Stadium. Hilfreich ist auch die Zusammenführung von unentdeckten Themenclustern, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo unterschiedliche Aspekte oder Themen ineinandergreifen. Und zuletzt die Beratung und Bewertung durch pressrelations zum strategischen Umgang mit dem Thema.
Wie wird sich das Thema Content Planung künftig entwickeln aus Ihrer Sicht?
Das Kurz und Heftig wird sich etwas glätten, aber wir werden auch in Zukunft schneller und aktueller sein müssen als heute. Die Push-Nachricht ist am Ende ihres Lebenszyklus angekommen – die Pop-Up-Nachricht wird das neue Programmschema. Es geht in Zukunft darum, für seine wichtigsten strategischen Themencluster kommunikativ vorbereitet zu sein. Man hat jede Menge kommunikative „Munition“ in der Schublade und sobald das Thema kommt, nutzt man den Wahrnehmungsrückenwind, um auf der Aufmerksamkeitswelle zu reiten. Hundert Mal pro Jahr. Oder mehr.